‘Eigen’ und ‘fremd’ sind keine klar abgrenzbaren und statischen Entitäten. Ihre Beziehung ist vielschichtig, vom jeweiligen Kontext abhängig und heterogen. Das (Dominanz-)Verhältnis zwischen den beiden ist fortwährend in Bewegung. In diesem Buch wird die Interaktion zwischen ‘eigen’ und ‘fremd’ in der niederländischen Literatur an Hand von wichtigen Koordinaten wie Autonomie und Interdiskursivität, Übersetzung und Bearbeitung, Einfluss und Imago, Identität und Verfremdung diskutiert und ihr dynamisches Spannungsverhältnis als Ausdruck einer inhärenten und komplexen kulturellen und gesellschaftlichen Dynamik analysiert. Einzelne Fallstudien zeigen, wie das dynamische Spannungsverhältnis zwischen ‘eigen’ und ‘fremd’ in der Rezeption ausländischer Literatur in den Niederlanden und in Flandern, in der Übersetzung aus dem Niederländischen und ins Niederländische, in Migrantenliteratur, in postkolonialer Literatur und in ideologisch gefärbter Literatur(kritik) zum Tragen kommt.