Bernward von Hildesheim war einer der großen Intellektuellen des frühen Hochmittelalters. Als Bischof von Hildesheim wirkte er, als großzügiger Stifter des Klosters St Michael, aber auch als kaiserlicher Verwaltungsfachmann und Prinzenerzieher, Künstler und Bauherr, als Politiker und umsichtiger Landesherr. Er kümmerte sich um den Landausbau, die Stadtentwicklung Hildesheims und die Landesverteidigung ebenso wie um die Pflege des religiösen und kulturellen Lebens, die Entwicklung des Kunstgewerbes, der Buchmalerei und der Bronzearbeit. Bei all dem zeigt sich Bernward als ein Vertreter der Ottonischen Renaissance; die berühmten, auf ihn zurückgehenden Bronzewerke, die Tür des Domes und die Siegessäule Christi, aber auch die Klosterkirche St. Michael spiegeln unmittelbar die wache Aufnahme der antiken Monumente, die der Bischof bei seinem Aufenthalt in Rom sah, sie zeigen aber auch, wie selbständig Bernward diese Eindrücke verarbeitete. Im selben Sinne geben ihn die Texte, die ihm zugeordnet werden können, als einen von der neuplatonischen Gedankenwelt geprägten Theologen zu erkennen, was zuletzt auch in der Gestaltung seiner Grabanlage Ausdruck fand.