Mit der erneuten Wahl von Angela Merkel zur Bundeskanzlerin scheinen Frauen auch die letzte Männerbastion in der Politik erobert zu haben.
Aber dieses massenmedial vermittelte Bild von erfolgreichen Karrierefrauen deckt sich nicht mit dem durchschnittlichen politischen Alltagsgeschäft. Lars Holtkamp und Sonja Schnittke analysieren in der vorliegenden politikwissenschaftlichen Studie die politische Repräsentanz von Frauen in Bund, Länder und Kommunen. Auch 90 Jahre nach Einführung des Frauenwahlrechts sind danach Frauen in fast allen wesentlichen politischen Positionen in Deutschland unterrepräsentiert.
Während andere Staaten durch die konsequente Einführung von Quotenlösungen die Frauenanteile erheblich erhöhen, stagniert in den letzten Jahren der Anteil der Parlamentarierinnen in Deutschland.
Was die Ursachen für diesen Stillstand sind und wie die politische Parität auch in Deutschland erreicht werden kann, sind damit die zentralen Fragestellungen der Untersuchung.
Nach einer differenzierten Ursachenanalyse mit einem empirischen Schwerpunkt auf den deutschen Kommunalparlamenten wird abschließend ein Reformmodell vorgelegt, mit dem die Geschlechterparität kurzfristig realisierbar ist.