Bei der Bildung altersgemischter Lerngruppen werden häufig positive Wirkungen für die Lernenden postuliert. Jedoch sind systematische Evaluationen dieses Unterrichtsarrangements unter Berücksichtigung unterschiedlicher Unterrichtsformen hinsichtlich dieser Effekte rar. Daher war das Ziel dieser Studie, unter Kontrolle der Unterrichtsform Wirkungen der altersgemischten Lerngruppenzusammensetzung bei Schülern zu Beginn der Sekundarstufe zu untersuchen. Dabei wurden sowohl Ausprägungen als auch Entwicklungen von verschiedenen akademischen und sozialen Selbstkonzepten verglichen.

Die Auswertungen mittels hierarchischer linearer Modelle ergaben ein uneinheitliches Bild. Allerdings zeigte sich bei keinem der untersuchten Selbstkonzepte ein negativer Einfluss der Lerngruppenzusammensetzung, so dass Unterricht in altersgemischten Lerngruppen nicht als nachteilig für Lernende angenommen werden kann; für einige Selbstkonzepte erwies er sich als vergleichsweise günstiger.