TEDS-M 2008, die IEA-Studie Teacher Education and Development: Learning to Teach Mathematics, ist die erste internationale Vergleichsstudie, die Ergebnisse des tertiären Bildungsbereichs systematisch in den Blick nimmt. Analog zur Erfassung von Schülerleistungen als Monitoring der Leistungsfähigkeit des Schulsystems erfolgt eine Erfassung der Kompetenzen angehender Mathematiklehrkräfte für die Sekundarstufe I am Ende ihrer Ausbildung. Dies ermöglicht einen internationalen Vergleich der Effektivität des deutschen Lehrerausbildungssystems. Gleichzeitig gibt dies Auskunft, wie gut Lehrkräfte auf ihre beruflichen Kernaufgaben Unterrichten und Diagnostizieren vorbereitet sind. Die Ergebnisse zu ihrem fachlichen, fachdidaktischen und pädagogischen Wissen sowie zu ihren Lerngelegenheiten lassen Rückschlüsse auf Stärken und Schwächen der Ausbildung zu und ermöglichen erstmals eine evidenzbasierte Diskussion über mögliche Reformmaßnahmen.

Der vorliegende Beitrag dokumentiert den theoretischen Rahmen von TEDS-M 2008, das Untersuchungsdesign und zentrale Ergebnisse. Neben Aussagen zum Niveau und zur Struktur der professionellen Kompetenz angehender deutscher Mathematiklehrkräfte für die Sekundarstufe I werden ihr schulischer und familiärer Hintergrund, ihre Berufsmotivation, ihre Einschätzung der Qualität ihrer Ausbildung sowie ihre Einstellungen zum Lehren und Lernen untersucht. Deutschland hat an TEDS-M 2008, gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, mit allen 16 Bundesländern und einer repräsentativen Stichprobe angehender Primarstufenlehrkräfte im letzten Jahr ihrer Ausbildung sowie einer repräsentativen Stichprobe an Lehrerausbildenden in den entsprechenden Ausbildungsgängen der ersten und zweiten Phase teilgenommen.