Der Sieg Konstantins des Großen, des ersten christlichen Kaisers, bei der berühmten Schlacht an der Milvischen Brücke im Jahr 312 brachte ihn endgültig im Westen an die Macht. Als Kaiser des Westreiches förderte er die Religion des christlichen Gottes, in dessen Namen er diesen Sieg errungen hatte. Bedeutende Kirchenbauten, die er errichten ließ, sollten den neuen Glauben etablieren. Die scharfen Konflikte in der Religionspolitik versuchte er zu lösen, doch ohne anhaltenden Erfolg, wie den Arianischen Streit, den er im Konzil von Nicaea nur zeitweilig beilegen konnte. Mit dem Sieg über den Ostkaiser Licinius im Herbst 324 wurde Konstantin der Große Alleinherrscher über das Römische Reich. Der Kaiserkult gewann neue Bedeutung. Byzanz wählte er als Residenz, das ›neue Rom‹ verewigt seit 330 als Konstantinopel den Namen des Kaisers. Auch die Außenpolitik beschäftigte Konstantin, ebenso die Verwaltung des Reiches, militärische Reformen, Steuer- und Währungspolitik und Gesetzesreformen. Doch waren seine Bemühungen tatsächlich ganz auf das Christentum ausgerichtet? Wo hielt er an Bestehendem fest; wo nahm er Veränderungen vor? Kann man von der ›Konstantinischen Wende‹ sprechen? – Karen Piepenbrink gibt einen zuverlässigen, leicht verständlichen Überblick über die Geschichte des Römischen Reiches zur Zeit Konstantins des Großen und geht auf die zentralen Forschungsfragen sowie die historischen Hintergründe und Zusammenhänge ein.