Michael van Ofen (geboren 1956) nimmt mit seinem seit nunmehr fast 30 Jahren entstandenen malerischen Werk eine durchaus widersprüchliche Sonderposition innerhalb der Gegenwartskunst ein. Obwohl als Künstler mit einer qualifizierten Akademieausbildung ausgestattet, ist er als Maler Autodidakt. Obwohl in seiner Arbeit das malerische Handwerk eher das Gegenteil vermuten ließe, sieht er sich im eigentlichen Sinne nicht als Maler. Obwohl auch seine Motivauswahl eher das Gegenteil vermuten ließe, sieht er sich nicht als Nostalgiker, sondern vielmehr und ausdrücklich als zeitgenössischen Künstler, weil gerade die Hinterfragung des Zeitgenössischen für ihn ein zentrales Interesse bedeutet. Und so liegt sein historischer Ansatz folglich im Beginn unserer heutigen „Zeitgenossenschaft“, im Beginn der Gegenwart (Moderne) zur letzten großen Zeitenwende im 19. Jahrhundert.Dem vielfach postulierten Ende der Malerei zum Trotz wählt van Ofen in seiner konzeptionellen Auseinandersetzung mit der künstlerischen Repräsentation des Geschichtlichen mit Porträts, Stillleben, Blumen, Interieurs und Landschaften Sujets, die in der zeitgenössischen Malerei eher selten vorkommen. Für ihn bedeutet das Malen eines Bildes auch eine vorsichtige Annäherung an den Malprozess an sich. Ein einzigartiges Zusammenspiel aus Pinselführung, Setzung von Farbe und einer besonderen Behandlung des Lichts halten seine Gemälde in einer faszinierenden Schwebe zwischen Figuration und Abstraktion.