Im zweiten Band seiner Reise zu den markanten „Knotenpunkten“ im Gedächtnis Österreichs begibt sich Johannes Sachslehner über die Grenzen der Republik hinaus, spannungsreich präsentiert er Orte, die sich unauslöschlich in den Mythenschatz der rot-weiß-roten „Nation“ eingebrannt haben: von den dumpfen Kerkermauern des habsburgischen „Staatsgefängnisses“ im Brünner Spielberg bis zu den weiten Schlachtfeldern von Solferino und Königgrätz, vom Cerro de las Campanas im mexikanischen Querétaro bis zur Schneewüste von Stalingrad. Er erzählt von den schmerzhaften „Wunden“ der Vergangenheit, von Leid und Tragik, von dem, was nicht vergeben und vergessen werden darf, und plädiert so eindringlich für kritische Erinnerungskultur und lebendiges Geschichtsbewusstsein, für die „Wiedereinsetzung der Erinnerung in ihr Recht als Mittel der Befreiung“ (Herbert Marcuse).