Bereits in seinen frühen Werken tritt Jan Vermeer (1632-1675) dem Betrachter als Meister seines Fachs entgegen. In der Ausstellung werden erstmalig alle seine erhaltenen frühen Gemälde - 'Diana und ihre Gefährtinnen', 'Christus bei Maria und Martha' und 'Bei der Kupplerin' - an einem Ort vereint zu sehen sein.
Es wird deutlich, wie stilsicher und selbstbewusst Vermeer in seinem Frühwerk Einflüsse unterschiedlichster Künstler, etwa aus Italien oder den nördlichen und südlichen Niederlanden, rezipiert und auf dieser Basis Kompositionen mit einer ganz eigenständigen und ungewohnten Wirkung entwickelt. Gleichzeitig finden sich im Werk des jungen, offenen und experimentierenden Künstlers schon Merkmale, die für seinen reifen Stil entscheidend sein werden; so zum Beispiel die hohe Qualität als Figurenmaler, die intensive Auseinandersetzung mit der Lichtwirkung und die Vorliebe für eine reflektierende Ruhe in seinen Bildern.