Als sich die schlesischen Piastenfürsten um 1350 der Böhmischen Krone anschlossen, wurde Schlesien erstmals als eigene Ländergruppe erkennbar. Mit diesem Buch wird nun eine Gesamtdarstellung der spätmittelalterlichen Entwicklung Schlesiens vorgelegt, die einen problembewussten Zugriff auf das soziale Konstrukt »Land« in verschiedenen Perspektiven wählt. Landessicherung und Reichsbindung verschafften Schlesien einen Identitätsschub, der gleichermaßen durch Erfahrung, Wahrnehmung und Deutung der Schlesier selbst entstand. In übergreifenden Bezügen werden kirchliche, höfische und städtische Lebensräume betrachtet, wobei auch die Vorstellungswelten von Zeitgenossen in den Blick rücken, die den Anteil der Landsleute an der Erfindung ihrer Region gegen 1500 herausstellen.