Die Einsetzung des weltlichen Herrschers durch Gott und seine Rolle als Abbild und Stellvertreter Gottes gelten als zwei zentrale Elemente der sakralen Herrschaftsauffassung, die während des Investiturstreits in ihren Grundfesten erschüttert wurde. Auch wenn in der Folgezeit von der Wiederentdeckung des Römischen Rechts und der Aristotelesrezeption neue Impulse für herrschaftstheoretische Überlegungen ausgingen, so blieben doch beide Anschauungen weiterhin ein fester Bestandteil des gelehrten Diskurses. Das Buch von Andreas Kosuch verfolgt in einer diachronen Untersuchung deren Entwicklung und Bedeutungswandel von der Spätantike bis in die Neuzeit, wobei der Schwerpunkt auf der Analyse von Traktaten aus der Zeit des späten Mittelalters liegt.