Auf den Trümmern eines durch Diktatur und Krieg zerstörten Landes baute die Generation der Freideutschen, geboren um 1900, ihr Leben neu auf. Die Freideutschen vertraten das Erbe der bürgerlichen Jugendbewegung in einer Zeit, als deren Beitrag zum Aufkommen des Nationalsozialismus vielfach hinterfragt wurde, der demokratische Neuanfang aber zugleich Chancen auf gesellschaftliche Teilhabe eröffnete. Diese Themen griff der Freideutsche Kreis Hamburg, ein Zusammenschluss ehemaliger Jugendbewegter, öffentlich wirksam in diskursiver Form auf, orientierte sich unter Wahrung seiner historischen Wurzeln neu und bot seinen Mitgliedern persönlichen Zusammenhalt. Mit Werner Kindt als Herausgeber der „Dokumentation der deutschen Jugendbewegung“ trug der Freideutsche Kreis Hamburg zur Erinnerungsarbeit einer ganzen Generation bei. – Die
Autorin hat die Quellen umfassend ausgewertet und legt eine kritische Einordnung vor