Eugène Scribe war Theaterautor im umfassenden Sinne: Verfasser von Sprech-, Musik- und Tanztheatertexten, zudem im Hintergrund einer der einflussreichsten Drahtzieher des Pariser Theaters mehrerer Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts. Die auch internationale Strahlkraft der Pariser Stadtkultur der Zeit, für die die Theater zentrale Orte darstellten, verschaffte ihm weitreichende internationale Wirkung, wobei Scribes Theater selbst zu dieser Wirkung nicht wenig beitrug. Wie kam es, dass der heute nurmehr wenig bekannte Scribe der wohl meistgespielte Autor nicht nur im französischen, sondern auch im deutschen Theater des 19. Jahrhunderts war? Die Beschäftigung mit dieser Frage wurde mehr und mehr zu einer Art detektivischer Reise in die eigene Kulturgeschichte, sie rührte - wie wohl fast jede historische Forschung über das 19. Jahrhundert - an Grundlagen heutiger kultureller Öffentlichkeit: Zu nennen sind in diesem Fall
Kulturpolitik und ihre Institutionen, Konventionen des Opern- und Theaterbetriebs, Fragen des Städtebaus oder des Verlags- und Zeitungswesen,vor allem aber auch mentale Grundlagen des Kommunikationssystems 'Theater', dessen Komplexität in dem Moment sprunghaft zunimmt, in dem Musik ins Spiel kommt. Ausführliche Informationen finden Sie unter www.editionargus.de