Das Wort Sehnsucht kommt aus dem Mittelhochdeutschen sen-suht – „Krankheit des schmerzlichen Verlangens“. Das innige Verlangen nach einer Person, die man liebt oder begehrt, verbunden mit dem schmerzhaften Gefühl, diese Sehnsucht nicht erreichen zu können. Sich nach Sehnsucht verzehren.

In der griechischen Mythologie ist Himeros der Gott der lie-benden Sehnsucht, der mit Eros in Begleitung von Aphrodite zu finden ist.
In der Philosophie ist die Sehnsucht eine Bedingung der Erkenntnis (im platonischen Di-alog zwischen Sokrates und Phaidros – 370 v. Chr.).
In der jüdisch-christlichen Vorstellung von der Conditio humana ist die Sehnsucht die Unvollkommenheit, welche den Wunsch nach Überwindung und Perfektion hat.
Auch gibt es eine Form der Sehnsucht, die Todessehnsucht, in der Unzufriedenheit einer gegenwärtigen Situation oder dem Wunsch, einem geliebten Menschen nachzufolgen.

Doch die schönste Gestalt der Sehnsucht finden wir in der Liebe. In der Nähe, die uns fehlt. Dem Schrei nach Erfüllung. In der Qual nach Leidenschaft. Auf der ständigen Suche nach Annahme und Geborgenheit.

Diese wunderbare Sehnsucht be-schreibt bereits der Dichter Johann Wolfgang von Goethe (*1749) vortrefflich, in unzäh-ligen Gedichtversen. Auf ein-fühlsame Weise finden wir die Sehnsucht ebenso beim Lyriker Christian Morgenstern (*1871). Und in der Neuzeit in den Lied-texten der deutschen Rockband Rammstein (1994).
Wie immer wir Sehnsucht defi-nieren, wo immer wir der Sehn-sucht begegnen, bleiben wir stets mit der Liebe verbunden. Denn in der Liebe erfüllt sich unser Leben als Vollendung.

PS.: Zählen Sie alle Lyrikverse in diesem Band zusammen kommen Sie auf 34. Die Zahlen 3 + 4 ergeben die 7. Diese Zahl steht für Vollkommenheit.