Julia Offermann beschäftigt sich mit lateinischen und deutschen Quinquagesimalpredigten von Gregor dem Großen bis Martin Luther und verbindet damit mediävistische Sprach- und Literaturwissenschaft, Liturgiewissenschaft, Dogmatik, neutestamentliche Exegese und Pastoraltheologie. Eingestellt in den größeren Zusammenhang von Kirchen- und Predigtgeschichte sowie auch von Perikopen- und Fastnachtsforschung bietet die Monographie einen fundierten Einblick in die von der Spätantike bis in die Neuzeit hineinreichende Verbindung von `Tradition und Innovation´ bei der Auslegung biblischer Texte, hier paradigmatisch von Lk 18,31-43, sie analysiert sprachliche Stereotypen, theologische Argumentationsmuster und theologische Themen, um die Ergebnisse für eine Bestimmung des `Sitzes im Leben´ der untersuchten Predigten und predigtähnlichen Texte fruchtbar zu machen. - Die im zweiten Band präsentierten Übersetzungen dieser Texte erleichtern durch ihre graphische Gestaltung die Wahrnehmung ihrer traditionsgebundenen Auslegungsmomente und ergänzen den ersten, untersuchenden Band durch einen ausführlichen Stellenkommentar.