Identität, Porträt und Darstellung des Menschen in Kunst und Gestaltung des digitalen Zeitalters.Das digitale Zeitalter hat die Vorstellung davon, wer wir sind und wie wir wahrgenommen werden wollen, grundlegend geändert. Musikproduzent Chris Walla bringt das Thema so auf den Punkt: „Gegenüber unserem deutlich banaleren Alltag. messen wir unser tatsächliches Ich mit hoffnungsvoller Resignation an unseren Onlineexistenzen.“Doppelganger zeigt die aktuellen Strömungen in der Darstellung des Menschen. In Bildern und Skulpturen werden durch Deformation und Konstruktion/Dekonstruktion sowie die Auslöschung von klassischen Proportionen, Darstellungstraditionen und dem gängigen Verständnis von Schönheit und Mode persönliche Identitäten verstärkt, verwandelt oder neu geschaffen.Das Buch präsentiert Permutationen der äußerlichen menschlichen Hülle durch Verkleidungen und Masken sowie fototechnische und künstlerische Manipulation. Diese beziehen visuelle Elemente aus anderen Kulturen und innovativem Modedesign sowie Ästhetiken von Folklore über Dada und Surrealismus bis High Tech ein. Maskeraden und Kunstfiguren überhöhen und verschleiern die eigene Identität. Anhand verschiedener Beispiele von intim bis radikal lotet Doppelganger aus, wie viel oder wie wenig Inszenierung die Darstellung und das Porträt des Menschen vertragen können. Dabei zeigt das Buch deutlich, dass die besonderen visuellen Auftritte, die heute erstellt werden, oftmals viel mehr über die Identität der Sujets und ihrer Erschaffer aussagen können als ihre „wahren“ Gesichter.