Gerald Stourzh wendet sich im Titelessay gegen Tendenzen einer Verengung der österreichischen Geschichte auf die Geschichte des Territoriums der heutigen Republik. Etwa die Hälfte der Studien behandelt Zusammenhänge von Multiethnizität und Verfassungswandel im späten Habsburgerreich. Der „Ethnisierung“ Altösterreichs ist auch eine neue Arbeit in Auseinandersetzung mit rezenten amerikanischen Interpretationsansätzen gewidmet. Der Essay „Verfassungsgerichtsbarkeit und Grundrechtsdemokratie“ ordnet die österreichische Entwicklung in den Rahmen der westlichen Rechtskultur ein. Weitere Themen sind die österreichische Außenpolitik angesichts der nationalsozialistischen Bedrohung sowie zwei Profile großer ausländischer Historiker mit engen Bindungen zu Österreich, Angelo Ara und Jean Rudolf von Salis.