J. I. Mildorfer (1719 Innsbruck-1775 Wien) überraschte bei seiner Ankunft in Wien nicht wenig, dass er sofort den begehrten Akademiepreis gewann. Süddeutsche Anregungen aus seiner Heimat mitbringend, wirkte der Tiroler zunächst befruchtend in Wien, während er in seiner Reifezeit als “Wiener” in den Kronländern gefragt war. Am wichtigsten sind aber seine großen Verdienste um die Wiener Akademie. Sein manieristisch-expressives Vorbild prägte unzählige Schüler, die fortan gemeinsam das Phänomen des Wiener Akademiestils verkörperten. Als Maler im engen Umfeld des Kaisers sowie der Aristokratie bewegte er sich genau am Schnittpunkt zwischen Spätbarock, Rokoko und Klassizismus. Schließlich seien seine Schlachtenbilder genannt, die zum Ergreifendsten dieses “Malers der Empfindsamkeit”gehören.