Die Untersuchung zeichnet den Lebensweg des Rechtsanwalts und niedersächsischen Parlamentariers Werner Holtfort (1920-1992) nach. Sie spiegelt zugleich niedersächsische und bundesdeutsche Zeitgeschichte und zeigt an Holtforts Beispiel gelebte Zivilcourage auf. In der Lebensbeschreibung wird kein Held porträtiert; vielmehr steht der Mensch in seiner komplexen Einheit von Idealvorstellungen und praktischem Handeln im sozialen und gesellschaftlichen Kontext im Mittelpunkt der Betrachtung. Die Autorin ordnet die Biographie in das Zeitgeschehen ein und vergegenwärtigt so die politischen Zusammenhänge dieser Zeit. Die Darstellung und ihre Deutung sind auf die 70er und 80er Jahre des 20. Jahrhunderts beschränkt. Welche äußeren Umstände lösten Holtforts politisches Umdenken aus? Spiegelt sich dieser geistige Prozess in seinen Entscheidungen wider und ist in seiner persönlichen Entwicklung vom Frontoffizier zum Friedensaktivisten etwas Widersprüchliches zu sehen? Die Autorin geht besonders diesen Fragen mittels der geschichtswissenschaftlichen Darstellungsform einer historischen Biographie nach.