Ritterliche Traditionen, eigentlich dem Hohen Mittelalter entstammend, waren für die adelige Oberschicht auch im Spätmittelalter allgegenwärtig und prägten deren Leben. Exemplarisch werden hierzu die Höfe der Pfalzgrafen bei Rhein, der Grafen von Württemberg und der Markgrafen von Baden sowie die adelige Gesellschaft in deren Umfeld untersucht. Dabei wird deutlich, dass der Fürstenhof einerseits Schauplatz ritterlicher Kultur und Selbstdarstellung des Fürsten und seiner Gefolgschaft war, andererseits auch die Adligen sich in Adelgesellschaften untereinander und unabhängig vom Fürstenhof, ja geradezu mit diesem konkurrierend, ritterlich in Szene zu setzen wussten.