Wie kaum ein anderes Dokument des Ersten und Zweiten Weltkrieges haben Feldpostbriefe die Nachwelt und Öffentlichkeit beschäftigt. Denn sie bieten etwas, was Lageskizzen, Heeresbefehle oder Kompanietagebücher nicht leisten können: Feldpostbriefe erzählen von privaten Schicksalen und individuellen Eindrücken.
Im Fokus der modernen Feldpostforschung stehen dabei zumeist Briefe einfacher Soldaten und ihr Umgang mit dem Kriegsalltag. 45 Wissenschaftler und Publizisten aus elf Nationen geben einen Einblick in den aktuellen Stand der internationalen Feldpostforschung. Sie untersuchen die unterschiedlichen nationalen Perspektiven auf den Krieg, den Wert von Feldpost als historische Quelle und vor allem wie Soldaten ihre Lebenswirklichkeit im Krieg verarbeiteten. Gegenstand sind dabei nicht nur Briefe, sondern auch Postkarten, Zeichnungen oder Tagebücher. Daneben werden neue Entwicklungen in der Feldpostforschung aufgegriffen, wie die Dokumentation der Kriegserlebnisse von Frauen und die geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Betrachtung des Krieges.