Menschliche Grundbefindlichkeiten, darum geht es - wie immer in den Texten der Autorin - in den Erzählungen, die in diesem Band versammelt sind.
Liebe, Hass, Tod, Verrat, Schuld und Sehnsucht, sie sind gleichermaßen Motor wie Thema menschlichen Handelns. Etwa in Orpheus Misstrauen in Eurydikes Liebe, den Schnippchen der Mnemosyne oder der schrecklichen Erynnien, der über den Tod hinausgehenden Treue von Philemon und Baucis.
Menschliche Grundbefindlichkeiten sind es, die die Zeitlosigkeit mythologischen Erzählens ausmachen und uns vor Augen führen, in welch vielfältiger Weise sich eben diese Befindlichkeiten verkleiden.
Menschliche Grundbefindlichkeiten in unterschiedlichen Spielarten sind es, die die Autorin - gelernte historische Anthropologin - auch in diesen Texten beschäftigen.
ein klarer Blick auf Abgründe und Bruchlinien, Trugbilder und Traumgebilde, die Menschen umtreiben, verleitet uns, Heldinnen und Protagonistinnen in die Labyrinthe von Gefühl und Schicksal zu folgen und uns mit ihnen darin zu verstricken. Denn "die Welt erhellt ihr Getrie-be durch Hunger und durch Liebe", was sonst?