Der Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland am 13. März 1938 bedeutete einen Wendepunkt in der Österreichischen Pressegeschichte. Die schon im österreichischen Ständestaat nur sehr begrenzt vorhanden gewesene Pressefreiheit fiel nunmehr gänzlich der nationalsozialistischen Propagandapolitik zum Opfer. Zeitungsredaktionen wurden geschlossen, ihre Mitarbeiter mit Berufsverboten belegt, schikaniert und verhaftet. Die Beteiligungen der jüdischen Eigentümer wurden zunächst beschlagnahmt und schließlich "arisiert".
Susanne Falk beleuchtet die Österreichische Pressegeschichte von 1938 bis 1945 und zeigt am Beispiel des Verlagshauses in der Wiener Canisiusgasse 8-10, welche Auswirkungen die NS-Pressepolitik auf das österreichische Zeitungswesen hatte. Die Autorin zeichnet die Firmengeschichten der "Morgen-Verlag Ges.m.b.H.", der "Tag Verlag AG" und der "Kronos-Verlag AG" sowie die persönlichen Schicksale der ehemaligen Verlagseigentümer, Herausgeber und Journalisten nach und schlägt einen Bogen bis in die Pressegeschichte der Nachkriegszeit.