Vertrauen ist elementarer Tatbestand unseres sozialen Lebens. Länder, in denen die Menschen einander vertrauen, so das Fazit einer internationalen Vergleichsstudie der Bertelsmann-Stiftung, haben ein höheres Wirtschaftswachstum und eine höhere Lebenszufriedenheit ihrer Bevölkerung.
Andererseits führt die jüngste Finanzkrise uns dramatisch vor Augen, wie risikobelastet Vertrauen in abstrakte Leistungsgefüge orthodoxer Ökonomik wie den Finanzmärkten ist.
Vertrauen kann die Lebensführung vereinfachen, indem soziale Komplexität reduziert wird, allerdings durch die Übernahme eines Risikos: wenn wir vertrauen, wagen wir etwas, treten in eine riskante "Vorleistung", wie der Soziologe Niklas Luhmann dies nennt.

INHALT:

Gerd Theißen: Glauben als unbedingtes Vertrauen. Theologische Aspekte
Günter Hirsch: Kann ich der Justiz vertrauen?
Madeleine Herren-Oesch/Axel Michaels: Kann Europa Asien vertrauen?
Manfred G. Schmidt: Vertrauenswürdig? Deutschlands Sozialpolitik auf dem Prüfstand
Martin Sabrow: Der 9. November 1989 - Ausdruck einer politischen Vertrauenskrise?
Andreas Kemmerling: Vertrauen und Verlaß