Ist „Populärkultur“ zwangsläufig Zeichen einer Hinwendung zum Mainstream? Oder ist Pop komplexer als es seinen Verächtern erscheint? Ironisches und liebevolles Zitieren von Popkultur ist im Theater allgegenwärtig: Fernsehen, Film, Musik, Pop-Stars und Unterhaltungsshows werden parodiert, Hollywoodfilme und Comics sind selbstverständlicher Bestandteil des Theaters geworden. Rockmusik skandiert Klassiker-Inszenierungen, Schauspieler sprechen wie Talkshowmoderatoren, die Kulisse gleicht einem Manga. Klassikerinszenierungen scheinen oft weniger Anlass für das Ausloten vertiefter Verstehensmöglichkeiten zu bieten als sich den effektvollen Konsumformen der Popkultur anzugleichen. Durch Medien populär gewordene Gestalten und Themen sind zu einem Referenzsystem geworden, auf das man sich beziehen kann wie früher auf Mythen oder literarisch-historisches Vorwissen. Der Band geht diesen Fragen nach und thematisiert die Definition der modernen Populärkultur selbst und die Bedeutung der Populärkultur für das Gegenwartstheater.Mit Beiträgen von Knut Ove Arntzen, Diedrich Diederichsen, Martina Groß, Thomas Hecken, Rembert Hüser, Vettka Kirillova, Hans-Thies Lehmann, Mieke Matzke, Patrick Primavesi, Sonja Prlic, Heike Roms, Georg Christoph Tholen und Helene Varopoulou