Der Sammelband präsentiert Beiträge des Workshops „Sprachliche Säkularisierung: Religiöser Wortschatz außerhalb religiöser Sprache im westslawisch-deutschen Sprachraum“, der im Institut für Slawistik der Humboldt-Universität zu Berlin am 23.–25.06.2010 stattfand. Referenten aus Deutschland, Polen, der Slowakei und Tschechien wurden aufgefordert, sich u.a. mit folgenden Themen auseinanderzusetzen:
– Semantische Säkularisierung in statu nascendi – wann führt der okkasionelle säkulare Wortgebrauch zum semantischen Wandel, der im Wörterbuch registriert werden muss?
– Wie wird heute der religiöse Kernwortschatz wie Dogma, Messias, Prophet, Sünde, Taufe etc. benutzt?
– Sind religiöse Konnotationen von manchen tief in der europäischen Kultur verankerten Schlüsselbegriffen wie Frieden, Gewissen, Gnade, Opfer, Schuld noch für heutige Durchschnittssprecher spürbar?
– Missbrauch des religiösen Wortschatzes (in der Politik, in ideologischen Diskursen, in der Massenkultur)
– Was bedeuten ursprünglich religiöse Metaphern wie Arche Noah, der Turm zu Babel, Feuertaufe, Kreuzzug u.Ä. in der Publizistik der Gegenwart?
– Religion sells – religiöse Elemente in der Werbung
Die Tagung wurde von einer Forschergruppe im Rahmen des von der DFG geförderten Forschungsprojekts „Die Säkularisierung der religiösen Lexik vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Veränderungen – Deutsch, Polnisch, Slowakisch und Tschechisch“ organisiert.