Er war ein Zeitgenosse Heinrich von Kleists – und er war Mathematiker, Techniker, Lehrer und Schriftsteller: Heinrich Rockstroh. Aus dem von ihm herausgegebenen Journal für Kunst und Kunstsachen, Künsteleien und Mode bediente sich hin und wieder der Journalist Kleist für seine Berliner Abendblätter. Nicht auszuschließen ist, dass sich die beiden Männer in Berlin getroffen haben. Gaston Mannes lässt in seinem Buch zwei Welten aufeinanderprallen: das Genie Kleist und den Lehrer Rockstroh, der sich insbesondere für technische Neuerungen und Spielereien interessiert. In den fiktiven Gesprächen der beiden über Kaffeemaschinen, Elektrizität und Aeronautik, aber auch über die Seele, über das Porträt und die Königin Luise entsteht das faszinierende Panorama einer Zeit, deren großes Ziel es ist, die Mechanik der geistigen und physischen Welt zu verstehen. Das Buch ist ein literarisches Bravourstück mit einer meisterhaften Nachahmung des Kleist’schen Prosastils. Zugleich ist es eine intensive und außerordentlich kenntnisreiche Auseinandersetzung mit der Epoche der Aufklärung.