"Die Weltgeschichte ist ausgerutscht", so äußerte sich der Literaturnobelpreisträger Gerhart Hauptmann immer wieder über das, was sich in den letzten zwei Jahren seines Lebens um ihn herum abspielte. Was er sah, war das brennende Dresden, Heimatvertriebene, gequälte Seelen auf allen Seiten.
Der Zweite Weltkrieg war beendet, die Irrungen und Wirrungen um Grenzverläufe begannen und mittendrin stand Hauptmanns Haus Wiesenstein wie eine Festung. Durch Gerhart Hauptmann – von allen Seiten verehrt und geschützt – bildete Wiesenstein in Agnetendorf ein Stück Sicherheit in Zeiten größter Umbrüche. In jenen Tagen begleitete Gerhart Pohl den Schriftsteller Hauptmann und beschreibt in seinen nun wiederveröffentlichten Erinnerungen eindrucksvoll die letzten Tage eines der größten Dramatiker des 20. Jahrhundert.