Die Entwicklung fachspezifischer Interessen gilt als wesentliches Ziel schulischer Bildung. So stellt sich auch die Frage, wie Unterricht gestaltet werden kann, um Lernende in ihrer Interessenentwicklung optimal zu unterstützen. Dieser Frage widmet sich dieses Buch ausgehend von der Person-Gegenstands-Theorie des Interesses und des Vier-Phasen-Modells der Interessenentwicklung. Im Zentrum steht das Konzept des situationalen Interesses, das hoch relevant, aber gleichzeitig empirisch wenig erforscht ist.

Der theoretische Teil des Buches umfasst die Systematisierung von Bedingungen des situationalen Interesses aus motivations- und unterrichtpsychologischer Sicht. Daran anknüpfend werden Befunde einer quantitativen Studie mit 951 Schülerinnen und Schülern im Mathematikunterricht vorgestellt. Anhand von Mehrebenen-Mediationsanalysen wird das funktionale Zusammenspiel motivational-affektiver, kognitiver und instruktionaler Prozessmerkmale sowie ihr Zusammenhang mit dem situationalen Interesse untersucht. Die Befunde ermöglichen methodische und inhaltliche Schlussfolgerungen bezüglich der Erforschung des situationalen Interesses im Unterricht und eröffnen darüber hinaus vielfältige Anregungen für die pädagogische Praxis.