Woldemar Bargiel (1828–1897), der Halbbruder mütterlicherseits von Clara Schumann, war ein zu seiner Zeit hochgeschätzter Komponist, Dirigent und Lehrer. Seine Musik beginnt man heute wieder zu entdecken, und sein Lebensgang wird zunehmend erforscht. Nach seinem Studium am Leipziger Konservatorium wirkte Bargiel zunächst als Privatlehrer in Berlin, wohin er nach Tätigkeiten in Köln und vor allem Rotterdam 1874 als Kompositionsprofessor zurückkehrte. Seine Schwester Clara und den berühmten Schwager Robert Schumann verehrte Bargiel von Jugend an.
Im Sommer 1852 besuchte er beide in Düsseldorf, nahm an ihrem täglichen Leben teil und übte einen wohltuenden Einfluss auf den oft melancholischen Schumann aus. Nach einer kurzen Rheinreise mit Freunden begleitete Bargiel die Familie Schumann und Claras Halbschwester väterlicherseits Marie Wieck ins holländische Seebad Scheveningen.
Bargiels anschaulicher und fesselnder Tagebuchbericht wird hier zum erstenmal in kommentierter und illustrierter Ausgabe veröffentlicht.