Der bedeutendste deutsche neulateinische Barockdichter Jakob Balde (1604-1668) gibt in seinem Gedichtzyklus De venatione, der das erste Buch der 1643 erschienenen Sylvae bildet, eine heitere Betrachtung des Für und Wider der Jagd. In 15 Thesen und Antithesen werden dem Eifer und der Unbildung der Jäger die abgeklärten und gebildeten Kommentare des überlegenen Betrachters entgegengestellt. Das 16. Gedicht bringt eine Versöhnung der beiden Standpunkte, während das 17. einen besinnlichen Hymnus auf die Jagd bietet, den Balde als meo sensu verfaßt bezeichnet.