Stella Baum – eine Frau voll Witz und Ironie und einem beneidenswerten Schreibtalent, das sie erst in fortgeschrittenem Alter nutzte. Dann aber gleich für die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG, den SPIEGEL, EMMA und den Fischer Verlag.
Mit Neugierde schaute sie in die Nischen der Gesellschaft, hinterfragte Tabuisiertes und Ungewöhnliches, schrieb über Tod und Prostitution.
Entscheidend waren die Begegnungen mit der zeitgenössischen Kunst, die Freundschaft mit Künstlern der Avantgarde, ihren Galeristen und Museumsleitern. Stella und Gustav Adolf Baum förderten Künstler wie Joseph Beuys und Klaus Rinke – nicht nur durch Ankäufe –, als deren Werke noch weitgehend unbekannt waren.
Der Kauf von Kunst war Stella Baum wichtiger als der Erwerb einer ersten Waschmaschine. Die Erlebnisse mit Künstlern und Galeristen sind höchst amüsant zu lesen. Sie vermitteln einen lebendigen Blick auf die Zeit der sechziger und siebziger Jahre, als die deutsche Kunstavantgarde, sowohl die heutigen »Großmeister« als auch ihre Galeristen, laufen lernte.