Hermann Menges ›Repetitorium der lateinischen Syntax und Stilistik‹ war ein inhaltlich hervorragendes Lehrbuch der lateinischen Sprache. In dieses ‘Repetitorium’ flossen alle Regeln der lateinischen Schulgrammatik ein, die sich im 19. Jh. entwickelt hatte. Die vorliegende Neubearbeitung (bereits in zweiter Auflage) versucht einerseits, die formalen Mängel dieses Standardwerks (hinsichtlich Layout, Lesbarkeit, Anordnung des Stoffs, Auswahl der Übungssätze) zu beheben, andererseits an die Stelle des Konstrukts ‘lateinische Schulgrammatik’ eine allein aus den Texten der beiden klassischen Autoren abgeleitete Grammatik zu setzen, die Leerstellen im System nicht durch Anleihen bei anderen, womöglich viel späteren bzw. früheren Autoren füllt, sondern die einflussreichste und stilistisch ehrgeizigste lateinische Prosa zwischen 80 v.Chr. und 43 v.Chr. angemessen zu beschreiben und zu erklären versucht. Die traditionelle Schulgrammatik wird dadurch nicht aufgehoben, sondern auf ihre Grundlagen, nämlich Cicero und Caesar, zurückgeführt: Regeln, die sich nicht oder quantitativ nur vage nachweisen lassen, sind keine Regeln mehr. Die Konsequenz dieses Prinzips ist der lückenlose Nachweis aller grammatikalischen Erscheinungen, der es dem Leser ermöglicht, alle Behauptungen und angeführten Beispielsätze zu überprüfen. Dazu dienen auch die regelmäßigen Verweise auf die neueste Sekundärliteratur in den Fußnoten. Als wissenschaftliche Autorengrammatik ist dieses Buch sowohl ein Instrumentarium für Wissenschaftler als auch ein Lehrbuch für Studierende und Lehrende der Klassischen Philologie. Zahlreiche Tabellen im Haupttext und ein Anhang mit Übungs- und Lösungssätzen, einem deutschen und einem lateinischen Wortverzeichnis, einem Sachverzeichnis sowie einer Konkordanz, erleichtern die Benutzung als Lehrbuch.