Pronominaladverbien werden in der Alltagssprache in unterschiedlichen (diskontinuierlichen) Varianten verwendet. Die vorliegenden Analysen ihrer verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten stehen ganz im Sinne der Hinwendung der aktuellen Grammatikforschung zur Variation in nähesprachlichen Registern des Deutschen ‑ doch für die standardnahe Alltagssprache sind sie bislang kaum erforscht. Diese Forschungslücke versucht diese Arbeit zu schließen, indem sie im ersten Teil die einzelnen Konstruktionstypen hinsichtlich ihres grammatiktheoretischen, variationslinguistischen und sprachhistorischen Kontextes analysiert. Ausgewertet wird ein Korpus historischer Nähesprache des Deutschen mit ca. 3,5 Mio Wortformen. Die Studie versucht in einem zweiten, soziolinguistisch orientierten Teil zu erklären, wieso syntaktische Formen, die über eine lange Zeit als nonstandardsprachlich stigmatisiert sind, von den Sprechern nicht aufgegeben, sondern ‚gegen die Norm‘ aus funktionalen Gründen weiter verwendet werden ‑ um am Ende gar in den Standard ,aufsteigen‘ zu können.