Der österreichische Bildhauer Fritz Wotruba (1907–1975) zählt heute zu den „Klassikern“ der modernen Plastik. Als erfolgreicher Künstler und Lehrer mehrerer Bildhauergenerationen, u.a. von Oswald Oberhuber, Joannis Avramidis, Alfred Hrdlicka, beeinflusste er maßgeblich die gesamte österreichische Bildhauerei der Nachkriegsjahrzehnte. Überdies war er durch sein kulturpolitisches Engagement eine der einflussreichsten Persönlichkeiten des österreichischen Kulturlebens. In seiner Arbeit entwickelte er ein charakteristisches Konzept der Abstraktion der menschlichen Figur mit Würfeln und Quadern, Röhren- und Zylinderformen und versuchte, Mensch und Architektur formal zu verbinden. In den 1960er Jahren schuf er vielbeachtete bühnenarchitektonische Arbeiten. Den Höhepunkt seiner künstlerischen Arbeit bildete die Gestaltung eines tatsächlichen Bauwerks, nämlich der Wotruba-Kirche in Wien-Mauer. Sein Werk fand vor allem ab den 1950er Jahren durch eine enorme Ausstellungspräsenz in Europa und den USA große internationale Beachtung. Acht Experten gehen in diesem Band neuen Fragestellungen zu seinem Leben, Werk und seiner Wirkung nach, mit dem Ziel einer zeitgemäßen Neubearbeitung, Neubewertung und Neupositionierung Wotrubas im österreichischen und internationalen Kontext.