Seit einiger Zeit beschäftigt sich die Mediävistik vermehrt mit der Analyse von Wahrnehmungen, Deutungen und Vorstellungen der Zeitgenossen. Sie versteht die Geschichtsschreibung der Epoche zunehmend von ihren Entstehungs- und Überlieferungsbedingungen her und interpretiert sie vergleichend. Sie arbeitet zeitgenössische Bilder und Vorstellungen über Institutionen, Personen und Völker heraus; und sie interessiert sich für die Bilder, die in späteren Epochen vom Mittelalter entworfen wurden. Der vorliegende Band vereint mehr als 20 Aufsätze zur Historiographie-, Vorstellungs- und Rezeptionsgeschichte des gesamten Mittelalters, die von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland stammen.