Welchen Stellenwert und welche Aufgabe kann und soll Schule haben – in den sich verändernden Bedingungen der kapitalistischen Moderne? Im Umfeld des protestantisch geprägten „Herbartianismus“ war es der Heilpädagoge Johannes Trüper (1855–1921), der sich in seiner 1890 erschienenen Programmschrift „Die Schule und die socialen Fragen unserer Zeit“ mit dieser Frage kritisch auseinandersetzte. In dieser Analyse, die gleichermaßen Perspektiven der Sozialpädagogik, der Schulpädagogik und der Sozialpolitik entwickelt, werden Kernfragen wie das verpflichtende Ethos der Pädagogik und die Sicherstellung ihrer Autonomie aufgegriffen. Der Text wird hier in einer Auswahlfassung mit kommentierender Einleitung neu zugänglich
gemacht.