In der Kunst des 20. Jahrhunderts lässt sich eine Tendenz zu veränderlichen und leicht vergänglichen Materialien ausmachen. Die Plastizität dieser Stoffe ist signifikant für eine ‚formlose‘ Wendung der modernen Kunst, bei der das Liquide, das Amorphe, das Ephemere tradierte ästhetische Kategorien abschließen und zugleich überschreiten. Das Buch erzählt die Geschichte dieser Kunst des Veränderlichen und zeigt, dass die Materialität eines Kunstwerks nie völlig in der Repräsentation oder Form aufgeht. Dafür werden die tradierten Vorstellungen einer ästhetischen Theorie der Kunst in Frage gestellt und plastische Phänomene in Grenzbereichen des Künstlerischen situiert: Als Formationen des Formlosen, als ausgeschlossene Reste der Moderne, als stofflicher Eigensinn und als Beispiel für ein prozessuales Werden – das auch die Vergänglichkeit der Kunst mit einschließt. Verhandelt werden künstlerische Arbeiten von Auguste Rodin, Medardo Rosso, Pablo Picasso und Umberto Boccioni über Marcel Duchamp, Allan Kaprow, Robert Morris, César, Robert Smithson, Lynda Benglis sowie Joseph Beuys bis Peter Fischli und David Weiss.