Kreativität, Erfindungskraft und Wissen sind Brennpunkte gegenwärtiger Produktionsweisen, eine Entwicklung, die international unter der Bezeichnung »kognitiver Kapitalismus« diskutiert wird. Zentrale Begriffe in diesem Zusammenhang sind: immaterielle Arbeit, kreative Arbeit, kognitive Arbeit, affektive Arbeit, Wissensökonomie und Wissensgesellschaft. Die Rolle der Erfindungskraft und der Wissensproduktion als »Rohmaterial« einer neuen ökonomischen Ordnung entsteht vor dem Hintergrund der raschen Entwicklung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien, der Neuordnung des »geistigen Eigentums« sowie der Transformation von Wissen zu Waren. Der kognitive Kapitalismus löst den industriellen Kapitalismus keineswegs ab, sondern beide entwickeln sich im Kontext globaler Arbeitsteilung in Relation und parallel zueinander.
Der Band »Kognitiver Kapitalismus« macht erstmals den italienischen Strang der Diskussion in deutscher Übersetzung zugänglich. Das Buch enthält unterschiedliche feministische, postoperaistische und wirtschaftswissenschaftliche Positionen von Antonella Corsani, George Caffentzis, Silvia Federici, Gigi Roggero und Enzo Rullani.