In der Lehrerausbildung gilt Reflexion als zentrales Element individueller Professionalisierungsprozesse, jedoch divergieren die institutionellen Ausbildungskonzepte und hochschuldidaktischen Konsequenzen in verschiedenen Ländern und Universitätssystemen. Doch welche Rolle spielt in Professionalisierungsdiskursen eine fachdidaktisch-pädagogische Perspektive, und wie lässt sich das Reflexionskonstrukt empirisch erfassen? In einer vergleichend angelegten Studie untersucht Bianca Roters die Professionalisierungsdiskurse in Deutschland und den USA anhand von Dokumentenanalysen, Interviews mit Lehrerausbildern und dokumentierten studentischen Reflexionen. Ihr spezifisches Erhebungsfeld stellt dabei die Ausbildung angehender FremdsprachenlehrerInnen dar. Zentrales Ergebnis der Studie sind sechs empirisch nachweisbare Reflexionsniveaus, durch die in Form einer Typologie eine Charakterisierung studentischer Reflexionsfähigkeit vom deskriptiv-pauschalisierenden bis hin zum transformativ-reflexiven Novizen möglich ist. Anhand der empirischen Befunde werden hochschuldidaktische Empfehlungen für ein reflexives Professionalisierungskonzept in der Lehrerbildung ausgesprochen.