Ernst Wilhelm Hengstenberg (1802-1869), Professor für Altes Testament an der Berliner Universität und Herausgeber der einflussreichen Evangelischen Kirchenzeitung, war im 19. Jahrhundert einer der profiliertesten und umstrittensten Vertreter des kirchlich-konservativen Lagers. Matthias A. Deuschle untersucht in der vorliegenden Studie auf breiter Quellenbasis die Entwicklung von Hengstenbergs Denken und analysiert die Motive seines Handelns. Er beleuchtet Hengstenbergs Verhältnis zur Erweckungsbewegung, stellt sein Verständnis von Theologie und Kirche dar und geht der Frage nach, welche Rolle die Politik für ihn spielte und welche Stellung er zum politischen Zeitgeschehen einnahm. Die Untersuchung leistet damit einen gewichtigen Beitrag zur Erforschung des seit dem ersten Drittel des 19. Jahrhunderts erstarkenden kirchlichen Konservatismus.