Religionsunterricht ist nicht Religionsunterricht. Die historische Entwicklung, die rechtlichen Rahmenbedingungen und die unterschiedlichen konzeptionellen Zielsetzungen führen unweigerlich dazu, dass Religionsunterricht in unterschiedlichen Kontexten unter verschiedenen Rahmenbedingungen stattfindet und entsprechend anders wahrgenommen wird.

Die Autorin zeigt dies an einem Vergleich zwischen dem Religionsunterricht Nordrhein-Westfalens und der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens. Trotz der geographischen Nähe sind zahlreiche Unterschiede auszumachen, die sich nicht zuletzt aus den kulturell gewachsenen staatsrechtlichen Vorgaben ergeben.

Eine zukunftsfähige religiöse Bildung fordert uns auf, den Blick über den eigenen Tellerrand zu wagen und sich auf einen Perspektivenwechsel einzulassen. Der selbstreflektierte Blick auf die kontextuellen Bedingungen und Herangehensweisen der Religionsunterrichte anderer europäischer Umgebungen kann nicht nur die Bereitschaft erhöhen, sich den Anforderungen des Zusammenwachsens Europas zu stellen; er wirft vor allem ein neues Bild auf die eigenen Rahmenbedingungen und das eigene Tun.