Die Arbeit möchte klären, wie in Doderers Schreiben Musikalität und Melancholie vereint sind, wie sich musikalische Form und melancholischer Inhalt wechselseitig bedingen. Nicht allein mit Blick auf die – überwiegend aus dem Nachlass des Dichters stammenden – „Divertimenti“ und an ihrem ausführlichen Beispiel rückt die Arbeit diesen spezifischen Zug des Wiener Autors ins Licht. Die Untersuchung nimmt den ganzen Doderer wahr, um ein neues konsistentes Bild von ihm zu gewinnen. Fast überall hin folgt sie dem gelehrten Dichter, der sich in seinen ästhetisch-poetologischen und methodisch-technischen Reflexionen um das „richtige“ Erzählen müht, sie sichtet nahezu alles: von den Romanen bis zu brieflichen Mitteilungen oder Tagebucheinträgen, darunter vielen bislang im Nachlass versteckten Notizen.