Mädchen und Frauen mit türkischem Migrationshintergrund sind im organisierten Sport in Deutschland, im Vergleich zu einheimischen Mädchen und Frauen, unterrepräsentiert. Da sie die größte herkunftslandbezogene Gruppe unter den Migrantinnen bilden, handelt es sich um eine beträchtliche Zahl von Mädchen und Frauen, die einem bedeutsamen kulturellen Bereich der Gesellschaft – dem Sport – fernbleiben. Die geringe Teilhabe dieser Gruppe verweist auf Prozesse sozialer Ungleichheit, denn diesen Mädchen und Frauen kommen nicht dieselben Entwicklungschancen zu. Von diesem Problem ausgehend, wird – unter einer intersektionalen Perspektive – anhand einer Interviewstudie mit türkeistämmigen Frauen der Frage nachgegangen, in welcher Weise die Faktoren Migration, Geschlecht, sozioökonomischer Status, Bildungshintergrund und Religion zusammenwirken und auf das Sportengagement Einfluss nehmen. Darüber hinaus wird untersucht, welche Effekte ein nachhaltiges Sportengagement auf die Subjektkonstruktionendieser Frauen hat. Abschließend werden Gelingensbedingungen für den Zugang und Verbleib im organisierten Sport herausgearbeitet