Der Zoologe und Genetiker Curt Kosswig (1903 – 1982) musste 1937 sein Heimatland Hals über Kopf verlassen, weil er sich mit seinen bedrängten jüdischen
Kollegen solidarisierte. In der Türkei wurde er an die von Atatürk neu gegründete 'Istanbul Üniversitesi' berufen. Das Land wurde ihm schon bald zur zweiten Heimat. 1955 folgte Kosswig einem Ruf nach Hamburg. Er blieb aber der Türkei weiterhin eng verbunden. So wurde er vollends zu einem Wanderer
zwischen Orient und Okzident.
Der Autor Dierk Franck hat Kosswig als Student, Doktorand und Assistent persönlich gut gekannt. Auf der Grundlage eines umfassenden Quellenstudiums beschreibt er den ungewöhnlichen Lebensweg seines akademischen Lehrers und zeigt auf, wie dieser auch in schwerster Zeit seinen Überzeugungen treu blieb.