Schützende Bewahrung und öffentliche Präsentation gleichermaßen bestimmen das neue Keltenmuseum in der weiten Landschaft am Glauberg in Hessen. Das Aachener Büro kadawittfeldarchitektur, im Wettbewerb 2006 mit dem ersten Preis ausgezeichnet, schuf im Rückgriff auf den Charakter der Topografie einen klaren Baukörper und eine ebenso eigenständige Ausstellungsarchitektur. Neben den spektakulären Funden aus der Keltenzeit, die vor wenigen Jahren die jahrtausendealte reiche Geschichte der Gegend offenbarten, rückt durch den Entwurf die Landschaft selbst in den Fokus. Entstanden ist ein Gebäude, das Kontextualität in einem abstrakten Sinne interpretiert und dadurch die vermeintlich einander widerstrebenden Bedingungen von Schutz, öffentlicher Vermittlung und landschaftlicher Integration schlüssig in Architektur zu transformieren vermag. Eine im Frühsommer erscheinende Publikation, herausgegeben von Ralf Ferdinand Broekman und Olaf Winkler, stellt nun das neue Museum in großformatigen Bildern und mehreren Texten vor, darunter unter anderem ein Interview mit Gerhard Wittfeld und Dirk Zweering von kadawittfeldarchitektur sowie weitere Beiträge zur Architektur, zur Ausstellungskonzeption und zum Museumskonzept des Landes Hessen, dessen dezentrale Ausrichtung den besonderen Bau in der grünen Hügellandschaft ermöglichte.