Im Jahre 1909 übernahm das damals noch ganz junge Museum für Hamburgische Geschichte umfangreiche Interieurbestände aus einem zum Abbruch stehenden Landhaus. Das Gebäude stand in Hamburg-Hamm, seinerzeit ein Garten- und Villenvorort, und kann als prächtiges Zeugnis großbürgerlicher Wohnkultur gelten.
2009, nach hundertjährigem Schlaf im Depot, wurden die eingelagerten Archivalien im Rahmen des Projekts 'wachgeküsst' gesichtet und dokumentiert. Erste Restaurierungsarbeiten wurden vorgenommen, um Möglichkeiten und Grenzen eines eventuellen Einbaus in das Museum zu prüfen.
Zutage kam ein Bestand an Tapeten, Holz- und Stuckpaneelen, Skulpturen, Möbeln und anderem, der in seiner Geschlossenheit in Hamburg ohne Beispiel ist. Zu Dokumentationszwecken im frühen 20. Jahrhundert angefertigte Fotos und schönfarbige Aquarelle erlauben die Rekonstruktion praktisch aller Räume; Briefe und Bilder berichten vom Leben in Haus und Garten, sodass ein umfassendes Bild großbürgerlicher Lebenskultur im 19. Jahrhundert entsteht.