Im frühen 16. Jahrhundert zählten die europaweit agierenden Florentiner Salviati und Augsburger Welser zu den bedeutendsten Handels- und Bankhäusern. Heinrich Lang stellt nicht nur deren Unternehmensgeschichten dar, sondern charakterisiert auch die engmaschig verwobenen und langfristig entwickelten Formen der Kooperation zwischen den beiden Unternehmungen. Grundlage der Untersuchung bilden vorwiegend die in Archiven der Toskana überlieferten Handelsakten von Florentiner Kaufmannbankiers; Lang interpretiert dabei deren Buchführung ausgehend von einem praxeologischen Ansatz. Sowohl die Qualität der archivalischen Überlieferung als auch die handlungstheoretisch motivierte Interpretation der Buchführung machen es erstmals möglich, die Beziehungen zwischen süddeutschen und toskanischen Unternehmen an verschiedenen Messestandorten wie Lyon und Antwerpen näher zu beleuchten – und so der Wirtschaftsgeschichte von um 1500 bis zum Bankrott der französischen Krone 1559 eine bislang ungekannte Tiefenschärfe zu geben.