Gegenstand dieser normentheoretischen und soziolinguistischen Arbeit ist die individuelle Bewältigung der sprachnormativen Verhältnisse auf Martinique. Es wird ein Normbegriff entwickelt, der sprachlich-kommunikative Normen als anpassungsregulierende Instanzen des Sprachbewusstseins fasst. Sie regulieren insbesondere das Verhältnis von Automatismen und Anstrengungen in der sprachlichen Kommunikation. Damit wird das Gewicht der sprechenden Individuen in Sprachnormierungsprozessen auf einer normentheoretischen Grundlage gefaßt, die auch in Kontexten des Sprachkontakts tragfähig ist und auf der die Konventionalität und die Kreativität von Normen in einem einheitlichen Zusammenhang behandelt werden können.