Mit Unterstützung von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen wird der Alltag der Nachkriegszeit exemplarisch an der Finnenhaussiedlung im Kölner Vorort Höhenhaus aufgezeigt. Neben der Entstehung der Siedlung im Rahmen des nationalsozialistischen Bauprogramms für die durch Bomben obdachlos gewordenen Kölner Bürger werden die Zeitumstände ins Bewusstsein der heutigen Generation gerufen. Die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, damals noch Kinder, verbinden das letzte Kriegsjahr mit Fliegerangriffen und Flucht in den Bunker oder Evakuierung in den Osten Deutschlands. In den ersten Jahren nach dem Krieg stand für sie ein Wort im Vordergrund: Hunger. Eine Erfahrung, die ihr ganzes Leben prägte.
Alltag bedeutete ansonsten Bewegungsfreiheit, das heißt unbekümmertes Spielen auf autoleeren Straßen und Plätzen, wo sie in einem kinderreichen Vorort zu jeder Tageszeit Spielkameradinnen und Spielkameraden fanden. Dadurch bildete sich eine homogene, den heutigen Kindertagesstätten vergleichbare Gemeinschaft, in der ohne pädagogische Anleitung die Kleinen von den Großen lernten. Von enormer Relevanz war ferner, dass für sie eine neue Schule gebaut wurde, die erste in Köln seit Kriegsende, in der zudem nach neuen didaktischen Grundsätzen gelehrt wurde.